Die Europäische Integration, die Festigung internationaler Kontakte und vor allem der Austausch mit Jugendlichen sei ihr besonders wichtig gewesen, sagte Malu Dreyer rückblickend, kurz bevor sie ihr Amt symbolisch an Michael Müller übergab. Gefragt nach seinen Vorhaben als künftiger Bundesratspräsident verwies Müller ebenfalls auf die Bedeutung des friedlichen Zusammenlebens in Europa. Dies sei keine Selbstverständlichkeit, es gelte täglich, dafür zu kämpfen. Diese Aufgabe hätten einerseits Politik und Institutionen, aber andererseits auch die Bürgerinnen und Bürger. Ohne sie könne dieses Vorhaben nicht erfolgreich sein.
Zusammen mit dem Bundesrats-Staffelstab wechselten auch kleine Geschenke die Besitzer. Malu Dreyer verschenkte an den gelernten Buch-Drucker Müller passenderweise eine Miniatur-Gutenberg-Druckerpresse und ein Miniaturbuch mit dem Text des Berliner Freiheitsschwures. Der Regierende Bürgermeister revanchierte sich mit einem Panda aus Berliner Porzellan – ein Verweis auf das chinesische Panda-Paar, das seit Kurzem im Berliner Zoo lebt.
Offiziell wurde Michael Müller in der Plenarsitzung des Bundesrates am 22. September 2017 einstimmig zum Bundesratspräsidenten gewählt. Er tritt das Amt am 1. November 2017 an.
Informationen, Diskussionen und Unterhaltung

Mitglieder des Ständigen Beirats diskutieren über: Die Rolle der Länder in Berlin
© Bundesrat | Pedro Becerra
Hochauflösendes Bild (jpeg, 3MB)Neben Dreyer und Müller waren weitere Ministerpräsidenten beim Bundesrat in Mainz zu Gast. Sie stellten sich in mehreren Talkrunden den Fragen von Jugendlichen und diskutierten mit ihnen unter anderem über die Themen Bildung, Digitalisierung und Integration. Die Mitglieder des Ständigen Beirats berichteten auf der Bühne über ihre Arbeit als „Botschafter“ ihrer Länder beim Bund.

Großer Spaß mit Clownin Natscha
© Bundesrat | Manuel Kämmerer
Hochauflösendes Bild (jpeg, 3MB)In Ausstellungen und Quizspielen konnten die Besucherinnen und Besucher die Arbeit und Aufgaben des Bundesrates kennenlernen. Gefragt waren auch gedruckte Informationen zum Mitnehmen und Angebote für Kinder.
Dreyer für neue Debattenkultur mit den Bürgern

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht beim Festakt in der Rheingoldhalle am 3. Oktober 2017
© dpa | Arnde Dedert
Beim offiziellen Festakt in der Rheingoldhalle rief Bundesratspräsidentin Malu Dreyer zu einer neuen Debattenkultur zwischen Politikern und Bürgern in Deutschland auf: „Wir brauchen einen konstruktiven Streit, einen Stil, der Probleme erkennt, benennt und fair löst - offen, pragmatisch und ohne das Feuer von Eiferern aller Art.“ Zusammen könne man auch unüberwindlich scheinende Hindernisse überwinden. Das sei die Erfahrung des 3.Oktober, so Dreyer.
An dem Festakt nahmen zahlreiche Spitzenpolitiker teil, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Kanzlerin Angela Merkel und der Vize- Wiedervereinigungsminister der Republik Korea, Chun. Geladen waren auch Bürgerdelegationen aus allen 16 Bundesländern, bestehend aus Frauen und Männern, die im Ehrenamt Besonderes für das Gemeinwesen leisten.
Mainz in Feierlaune

Das Bürgerfest mit dem Bundesratszelt von oben
© Bundesrat | Kämmerer
Hochauflösendes Bild (jpeg, 7MB)Das Bürgerfest in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt begann bereits am 2. Oktober 2017 und stand unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“. Unter den zahlreichen Ausstellern waren neben dem Bundesrat auch Bundestag und Bundesregierung sowie alle 16 Länder. Auf der Ländermeile und vor den verschiedenen Bühnen auf den Plätzen der Stadt Mainz drängten sich die Zuschauer an beiden Tagen bis in die späten Abendstunden.
Traditionell werden die zentralen Feiern zum Tag der Einheit in dem Land gefeiert, das den Vorsitz im Bundesrat innehat. 2018 ist Berlin Gastgeber des Einheitsfests.